Festausschuß


Bericht vom 07.07.2003 von Anton Hötzelsperger:

Großes Trachtenereignis am Wochenende in Rosenheim

Rosenheim (hö) 100 Jahre werden es heuer, dass in Rosenheim der Trachtenverein "D Innviertler" besteht. Anlass genug für ein grosses Fest. Nachdem auch der Bayerische Inngau-Trachtenverband seinen 100. Geburtstag feiert, wird das Doppeljubiläum am Samstag, 12. Juli und am Sonntag, 13. Juli gemeinsam gefeiert. Zum Festsonntag werden 26 Musikkapellen, 36 Festwägen und Gespanne und rund 5000 Trachtlerinnen und Trachtler aus 47 Vereinen in fünf Festzügen erwartet. "Rosenheim steht ganz im Zeichen der aktiven Brauchtumspflege" - nach diesem Motto darf man sich auf die festliche und farbenfrohe Zeit in der Innenstadt freuen.

Ganz im Sinne der Schirmherrin und Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer werden Gauvorstand Walter Weinzierl und sein im Inngau dienstältester Vereinsvorstand

Franz Moser mit ihren Leuten das Fest vorbereiten und durchführen. Ganz passend dazu war die am 20. Jahrestag zum Trachtenaufmarsch in München eröffnete Ausstellung im Heimatmuseum. "Tracht im Inngau - gestern und heute" lautet das Thema der bis zum 14. September dauernden und an den Wochenenden mit interessanten Handwerks- und Trachtenthemen ergänzten Ausstellung im Städtischen Museum im Mittertor.

Trachtenwartin Anneliese Weinzierl gelang es mit vielfäliger Unterstützung, die Vielfalt und Lebendigkeit der Trachten entlang des Inns zu verschiedenen Anlässen zusammenzutragen.

Eine weitere Rarität im Begleitprogramm zu den Hauptfesttagen ist der Festgottesdienst am Max-Josefs-Platz. Festleiter Franz Weinzierl kann mit Recht stolz sein,dass zum 100. Geburtstag eine eigens geschriebene Messe uraufgeführt wird. Reinhold Storkenmaier und Stephan Gebrande sowie das Vereinsmitglied Wilfried Abtmeier haben monatelang gearbeitet, getextet und vertont. Nun kann die Messe mit den Sangesbrüdern des Männergesangsvereins Liederkranz Aising mit Unterstützung durch die Männer des Kirchenchores Schloßberg aufgeführt werden.

Grußworte

Eine ausführliche Festschrift überliefert vor allem die reiche Geschichte des Rosenheimer Trachtenvereins "D Innviertler". Sie enthält aber auch Grußworte, denen die Verbundenheit der Verantwortlichen zur Tracht und die Wichtigkeit der aktuellen Brauchtumspflege für die Gesellschaft zu entnehmen ist.

So schreibt Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer als Schirmherrin unter anderem: "Mit der Gründung von Trachtenerhaltungsvereinen zum Beginn des vorigen Jahrhunderts manifestierte sich das Bestreben, die regionalen Besonderheiten in Sitten, Kleidung und Brauchtum zu pflegen und zu überliefern. Der rapid voranschreitenden Industriealisierung und Verstädterung, die alle Teile des Landes zunehmend erfasste, stellte sich die Trachtenbewegung als eigenständige Lebens- und Ausdrucksform entgegen. Wie wichtig und bedeutend die Pflege und Erhaltung von Tradition und Brauchtum sind, hat die Entwicklung in den letzten 100 Jahren bewiesen".


Gauvorstand Walter Weinzierl schreibt in seinem Grußwort: "Wenn ein Verein auf 100 Jahre Bestehen zurückblicken kann, darf schon ein bisserl stolz sein. Dö Schwarzen Brüder vom Ziegelberg, wie sich die Innviertler bei ihrer Gründung nannten , haben den Grundstein gelegt für eine lange, wechselvolle Vereinsgeschichte. Viele Höhen und Tiefen überschritten die Trachtlerinnen und Trachtler; immer wieder haben mutige Frauen und Männer unermüdlich für die Ziele des Vereins gekämpft. Die große Zahl der Patenvereine sowie die Kameradschaft mit den Trachtlern in Österreich zeigt die Verbundenheit und Beliebtheit des Jubelvereins weit über die Gau- und Landesgrenzen hinaus".


Und Vorstand Franz Moser ergänzt noch: "Dieses Fest soll dazu beitragen, das überlieferte Brauchtum - besonders in der Stadt - neu zu beleben, die Jugend zu den Trachtenvereinen heranzuführen und unsere Tracht zu tragen und zu erhalten. Sie ist Leben und Lebendigkeit, Tradition und Zukunft gleichermaßen, denn unsere Jugend ist das Fundament des Vereins und sichert dessen Zukunft".


Für Festleiter Franz Weinzierl ist das Gaufest der Höhepunkt für ein Vereinsleben und innerhalb des Festes steht der Gottesdienst im Mittelpunkt. "Seit über zwei Jahren arbeiten wir am Gelingen des Festes, um Dank zu sagen für bisher tätige Trachtenkameraden und die Bitte auszudrücken, dass es auch gut weitergehen möchte. Die Festvorbereitungen haben dem Vereinsleben gut getan, wir trafen und treffen immer wieder Leute, die echte Hilfe erfahren lassen. So danken wir ganz besonders für die aufrichtige und herzliche Zusammenarbeit mit der Schirmherrin und Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer", so der Festleiter, der sich neben einem reibungslosen Verlauf vom Herrgott noch ein schönes Wetter wünscht.


Das Festprogramm

Auftakt zum festlichen Programm der beiden Trachtenjubiläen sind am Samstag, 12. Juli ab 19 Uhr die Ehrung der Toten am Kriegerdenkmal an der Loretto-Kapelle und ab 20 Uhr der Gauheimatabend in der Inntalhalle mit Ansager Sepp Lausch. Dieser Abend wird Gelegenheit geben, die Lebendigkeit von Trachtendarbietungen und Musikanten in ihrer Vielfalt aus den verschiedenen Gebieten des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes darzustellen. Hierzu ist die gesamte, an der heimischen Trachten- und Brauchtumspflege interessierte Bevökerung eingeladen. Am Sonntag, 13. Juli werden ab 8 Uhr die Vereine und Festgäste an und in der Inntalhalle begrüßt werden. Um 9.15 Uhr erfolgt der Abmarsch des Kirchenzuges von der Loreto-Wiese zum Max-Josefs-Platz. Dort beginnt um 10 Uhr der Festgottesdienst mit der erstmaligen Aufführung der Jubiläumsmesse in B-Dur für vierstimmigen Männerchor und sechs Blechbläsern von Wilfried Abtmeier. Anschließend sind gemeinsames Mittagessen und die Aufführung von Ehrentänzen in der Inntalhalle. Ab 13.30 Uhr werden sich die Trachtler, Musikanten und Festwägen aufstellen, um sich ab 14 Uhr durch die Innenstadt zu bewegen. Der große Trachtenumzug führt von der Loretowiese über die Kaiserstraße, Ludwigsplatz, Max-Josefs-Platz, Münchner Straße, Bahnhofstraße, Luitpoldstraße bis Hauptzollamt und wieder zurück zur Inntalhalle.